Am vergangenen Samstag habe ich mir mal Weihnachtsmarkt und Fußgängerzone in Neuwied angesehen. Der Weihnachtsmarkt in Bad Ems dauert zwar nur 4 Tage anstatt Wochen, wird aber am 4. Advent den Neuwieder voraussichtlich toppen können.
Bei den Einkaufmöglichkeiten punktet Neuwied allerdings deutlich. Von Geschäften wie C&A, Vero Moda, Douglas oder Photo Porst können wir Emser wohl nur träumen. Da merkt man ganz einfach, dass Neuwied über fünfmal so viele Einwohner hat wie Bad Ems. Doch auch Bad Ems bietet für seine Größe einiges:
Im Bereich Lebensmittel und alltäglicher Bedarf kann man in Bad Ems eigentlich fast wunschlos glücklich sein. Wir haben REWE XL, ALDI und Lidl, demnächst Rossmann und vielleicht DM, ergänzt durch einen kleinen Wochenmarkt und eine Reihe von Geschäften von Bio bis Gourmet. So zieht es mich nur äußerst selten nach Koblenz zu Globus oder EDEKA.
Im medizinischen Bereich sieht es auch gut aus. Und an Apotheken und Friseuren herrscht wahrlich kein Mangel. Banken sind ebenso vor Ort wie Post und mehrere Paketshops. Zwei interessante Buchhandlungen laden zum Stöbern ein. NKD und kik haben ebenso ihre Stammkunden wie eine Reihe von Modegeschäften. Es gibt Reisebüros, Blumen und vieles andere mehr.
Allerdings kaufe ich persönlich Bekleidung lieber in Koblenz, da für mich z.B. ein Besuch bei Esprit unbedingt dazu gehört. Und in den Baumarkt geht es nach Lahnstein. Mein persönliches Fazit: Auf den Baumarkt kann ich verzichten. Ansonsten fehlt mir erfreulich wenig. Nur im Bereich Bekleidung wird meine Neugier nicht genügend geweckt.
Mein allgemeines Fazit:
- ALDI und Co. sowie die Drogerieketten sind für die Innenstadt verloren. Sie und Woolworth hinterlassen etliche Quadratmeter Leerstände. Wie gut, dass es noch REWE gibt!
- Über Baumärkte und Firmen wie C&A oder Saturn kann man in Neuwied nachdenken.
- Es gibt ein erstaunlich vielfältiges Angebot in Bad Ems, das so selbstverständlich nicht ist und erst richtig gewürdigt werden wird, wenn es wegbrechen sollte.
- Die spannende Frage ist, wie man im Non-Food-Bereich Anreize schaffen kann, dass mehr Kaufkraft nach Bad Ems kommt.
- Und natürlich sind auch mehr Arbeitsplätze mit mehr Kaufkraft verbunden.
- Trotzdem wird die insgesamt vorhandene Ladenfläche auch dauerhaft zu groß sein.
- Die Anzahl der leerstehenden Ladenlokale macht Einkaufen zum "Geisterbahn-Shopping".
- Solange die Probleme der Innenstadt nicht gelöst sind, verbietet sich ein Nachdenken über alternative Standorte und Projekte.
Damit sind wir bei der Formel in der Überschrift. K steht für Kaufkraft, L für Ladenlokalfläche. Das Verhältnis der beiden zu optimieren ist das Problem (?). Hört sich leichter an als getan.
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